Friedhöfen neuen Stellungswert geben

Die Einstellung der Bevölkerung zur Friedhofskultur im Allgemeinen und zur traditionellen Sargbestattung im Besonderen hat sich in den letzten Jahrzehnten einem dramatischen Wandel unterzogen. Die Zahl der namenlosen Bestattungen nimmt ebenso zu, genauso wie die Nachfrage nach Feuerbestattungen, Urnengräbern und Bestattungsformen abseits des Friedhofs und des individuellen Grabes. Dieser - auf zahlreichen Ursachen beruhende Trend - kann sicherlich nicht mehr grundsätzlich umgekehrt werden. Umso mehr kommt es darauf an, den Friedhof und unsere Friedhofskultur wieder stärker in das Bewußtsein der Menschen zur rücken.

Würdevolle Grabstätten als Erinnerungsorte schaffen 

Menschen brauchen einen Ort für Erinnerungen oder eine Begegnungsstätte mit Trauernden, die an einem Platz den Verstorbenen gedenken können. An würdevollen Grabstätten, die den Namen der Verstorbenen aufnehmen und ihnen so ein Andenken setzen. Umso mehr kommt es dabei darauf an, den Friedhof und unsere Friedhofskultur immer wieder in das Bewusstsein der Menschen zu rücken. Die grundsätzliche Chance hierfür ist gegeben: Denn die immer stärker werdenden Anforderungen des Arbeitslebens und die Gefahr der menschlichen Vereinsamung sind den Menschen bewusst.
Der Familie, dem Freundeskreis und anderen überlieferten Traditionen und Werten wird gerade auch von zahlreichen jungen Menschen wieder mehr Beachtung geschenkt.

Die „Entschleunigung des Lebens“ verbindet sich mit einer bewussteren Sicht der eigenen Persönlichkeit und der Bedeutung des Menschseins. In der Förderung dieser, gerade für eine moderne Gesellschaft wichtigen Kultur sieht die Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner eine ihrer zusätzlichen zentralen Aufgaben. Wir engagieren uns deshalb auf vielfältige Art und Weise. Aber nur im konzentrierten Zusammenwirken aller Interessierten liegt die Chance, dem Friedhof im Bewusstsein der Bevölkerung einen neuen Stellenwert zu geben.